Wir machen uns an einem sonnigen Tag auf den Weg nach Kochel ins Franz Marc Museum. Bin wirklich sehr gespannt, nach über 30 Jahren wieder mal das Museum zu besuchen, mit Bildern des Malers Franz Marc und der Künstlergruppe „Blauer Reiter“, die mich so begeistern und deren Stil ich aufsauge wie ein guter Pinsel gute Pigmente.
Ankunft: habe geglaubt, das Franz Marc Museum wird unter der Woche nicht gut besucht sein – das Gegenteil ist heute der Fall. Anscheinend machen mehrere Altersheime einen Betriebsausflug und sie haben sich auf den Weg gemacht, das Museum zu besuchen.
Raum 1: Hier begrüßt mich gleich mal das „Lange gelbe Pferd“ (1913). Eine Frage taucht bei diesem Gemälde auf: Würde ein akademischer Maler rosa Wolken malen?

„Komposition 1“: Auf diesem Gemälde entdecke ich ein Auge, dass mich fortan beobachtet. Mir kommt es so vor, als ob ich beim Beobachten beobachtet werde. Und da ist es: das zweite Auge. Völlig unscheinbar sehen mich jetzt zwei Augen an.

“Große Landschaft“: Auf großer Leinwand sind vier Pferde mit hellen angenehmen Farben gemalt. Ein Gemälde, dass für mich eine große Ruhe ausstrahlt und eine sehr beruhigende Wirkung auf mich hat. Was ich an der Art, wie Franz Marc Pferde malt, sehr erstaunlich finde ist diese Kraft und Ruhe, die sie einem Bild verleihen.

Wassily Kandinsky: „St. Georg“. Hier öffnet sich mir ein Malstil, den ich vielleicht unbewusst selbst oft praktiziere. Für diese Art von Gemälden nehme ich mir ganz viel Zeit, denn die Motive treten erst nach längerer Betrachtung hervor um sich mir zu erklären.

Was mir persönlich auffällt: Mit realistischen Gemälden habe ich sehr oft ein Problem oder sie erschrecken mich einfach. Bei dem Ölgemälde „Affen als Kunstrichter“ (1889) von Gabriel von Max ist es unglaublich, wie alle Details gemalt sind. Für mich wirkt es schon fast fotografisch echt. Bei diesen Gemälden entdeckt mein Geist nichts, es ist alles offensichtlich. Keine Frage – es ist von hoher Malkunst. Aber genau das ist nicht mein Weg, mich zu finden. Mir ist es wichtig, Ungeklärtes zu entdecken.

Habe es als Jugendlicher geliebt Plattencover stundenlang von Zeit zu Zeit zu betrachten und immer Neues zu entdecken und zu interpretieren. Und heute ist es das Selbe, in Ausstellungen zu gehen, mich fallen zu lassen und die Gemälde, Fotografien und Skulpturen zu anzusehen, zu erforschen und mit meinem Geist aufzusaugen. Wahrscheinlich finde ich deswegen Franc Marc und Pablo Picasso so gelungen. Ihre Gemälde könnten immer auch als tolles Plattencover durchgehen.
Nachdem ich alles gesehen hatte, gab es im Café noch eine leckere Zitronen Tarte und dazu noch ein philosophisches Gespräch mit meiner Esther über unsere Eindrücke.
So, das wars – bis demnächst.
Euer Hoodie 24


bekommt man richtig Lust drauf, da auch mal hinzufahren! 👍👌💞